Karlheinz Essl

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Geb. 1960 in Wien. Studium an der Musikhochschule Wien (Komposition bei Friedrich Cerha, Kontrabaß bei Heinrich Schneikart). Studium der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien, 1989 Dissertation über "Das Synthese-Denken bei Anton Webern". Untersuchungen über die Formalisierbarkeit kompositorischer Prozesse mittels eines Software-Environments für "Computer Aided Composition". Redaktionelle Tätigkeit für die Zeitschrift "Ton".

Seit 1990 Composer in residence bei den Darmstädter Ferienkursen. Projekt "Partikel-Bewegungen" gemeinsam mit dem Züricher Künstler Harald Naegeli. Mitglied der interdisziplinären Künstlergruppe "Libraries of the Mind". 1992/93 Arbeit am IRCAM in Paris. Lehrauftrag für Musiktechnologie am Bruckner-Konservatorium in Linz. Kompositionsauftrag für die Salzburger Festspiele 1996. Zahlreiche Aufführungen bei internationalen Festivals, Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensembles, u. a. mit dem Ensemble Modern und dem Ensemble Intercontemporain.



Das innere Ohr
Internationales Festival zeitgenössischer Musikperformance
Linz, Offenes Kulturhaus, 2. - 4. 3. 1995


KLANGLABYRINTH
Ein Klang- und Rauminstallation

2. - 4. 3. 1995, Raum 403, 19.30 - 23 h

Karlheinz Essl: Musik, Carmen Wiederin: Architektur; Besucher

Das KLANGLABYRINTH lädt ein zur Erforschung eines unbekannten Terrains, das aus variablen Raumelementen, Zeichenprojektionen und Klängen besteht und durch den Besucher jeweils neu gestaltet werden kann. Mobile und frei verschiebbare Architekturelemente ermöglichen die Veränderung des räumlichen Gefüges - ein fortwährendes Neuentstehen von verschiedenen Raumdichten, Raumtiefen und Durchlässigkeiten. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Realisierung einer imaginären Bildkomposition aus. Rudimentäre Zeichen, von vier Diaprojektoren in den Raum gestrahlt, werden erst durch das Auftreffen auf die unterschiedlichen Oberflächenqualitäten der Raumelemente sichtbar und überlagern sich je nach Position der Raumelemente zu neuen Konstellationen.

Die räumlichen und optischen Vexierbilder sind in ein Netzwerk von Klängen eingebettet, die den Raum als Körper zum Klingen bringen. Es handelt sich dabei um eine nicht reproduzierbare unendliche Komposition, die sich im Moment des Erklingens selbst erschafft ("Real Time Composition"). Die so entstandene Musik ist das Ergebnis einer räumlich-zeitlichen Interaktion von Klangpartikeln, die aus vier Lautsprechern ertönen. Die Überfülle an Information fordert den Rezipienten zu einer aktiven Haltung heruas: Letztlich entsteht die Musik ebenso wie der Raum erst durch die individuelle Wahrnehmungsarbeit des Besuchers.

(Karlheinz Essl/Carmen Wiederin)

Karlheinz Essl (http://www.ping.at/users/essl)


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