Volker Staub

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Geboren 1961 in Frankfurt am Main. Studierte Komposition bei Johannes G. Fritsch in Darmstadt und Köln. Intensive Beschäftigung mit dem Werk der Komponisten Harry Partch, John Cage und Morton Feldman und den Arbeiten und dem Denken von Joseph Beuys.

Seit 1981 wird seine Arbeit durch den Bau neuer Musikinstrumente begleitet und befruchtet. Es entstanden u. a. Schlaginstrumente aus Holz, Fell, Metall, Stein, Glas sowie Saiteninstrumente und elektroakustische Instrumente mit diskreten und kontinuierlichen Klangeigenschaften. In zahlreichen Kompositionen werden diese Instrumente - teils ausschließlich, teils in Verbindung mit dem traditionellen Instrumentarium - verwendet. Darüberhinaus schrieb er viele Werke für traditionelle Instrumente vom Solo- bis zum Orchesterwerk.

Staubs Arbeit wurde mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Als Komponist, Instrumentenbauer und Vortragender war er häufig Gast von Festivals. Er lebt als freischaffender Komponist in Frankfurt am Main.




Klang ... Zeit
19. März 1992

Museum Moderner Kunst, Palais Liechtenstein; Herkulessaal


Nr. 14 Teil I und II (1989) für Baßflöte und selbstgebaute Schlaginstrumente


Camilla Hoitenga: Baßflöte, Thomas Meixner: Schlaginstrumente



Das innere Ohr
Internationales Festival zeitgenössischer Musikperformance
Linz, Offenes Kulturhaus, 2. - 4. 3. 1995


TOPOKOLLOPHON LINZ '95
Installation-Performance für Akustik mit Stahlkisten, Flaschen, Stahlplatten, Buch und Piano

2. 3. 19.30 h, ganzes Gebäude

Raum-Musik für Saxophone:
Kurt App, Markus Grüninger, Ingrid Hartet-Müller, Hannes Jung, Benno Müller, Rolf Schindler, Birgit Spahlinger, Joachim Verspohl, Helmut Wetter, Christof Zürn:
Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton und Baß-Saxophone, Schläuche und Rohre

Volker Staub: Stahlsaiten und Motorsirenen, Dirk Rothbrust und Peter Hoffmann: Schlaginstrumente

Topokollophon Linz '95 ist eine Zusammenarbeit der frei improvisierenden Raum-Musik für Saxophone mit einem Ensemble aus zwei Schlagzeugern und einem Spieler für Motorsirenen und Stahlsaiten um den Komponisten Volker Staub. Das Projekt wurde als eine äußerst offene, rein musikalische Form konzipiert, die für die räumlichen Verhältnisse des Offenen Kulturhauses Linz eingerichtet werden soll. Die Produktion thematisiert das Aufeinandertreffen von frei improvisierter Musik und präzise auskomponierten musikalischen Strukturen, von räumlich bewegten Quellen und statischen Klangquellen, von punktuellen Schlagzeugklängen und vieldimensionalen Klangflächen der Saxophone, von durch menschliche Kraft (Schlagzeug) und durch menschlichen Atem (Saxophone) begrenzter Musik und der sowohl zeitlich als auch dynamisch unbegrenten Musik der Motorsirenen.

Durch Verteilung und Bewegung der Saxophonisten pulsiert die Raumempfindung zwischen Konzentration im Zentrum (großer Saal) und der Peripherie (Gänge und Stiegenhäuser). Die Zuhörer bestimmen durch ihre Wahl des Standpunktes das individuell Wahrgenommene.

Die Kompositionen für Schlaginstrumente, Stahlsaite und Motorsirenen von Volker Staub können sowohl untereinander als auch simultan mit der improvisierten Musik erklingen. Auf diese Weise entstehen zwischen den verschiedenen musikalischen Elementen Beziehungen, wie z. B. Verstärkung, Unterstützung, Verschmelzung, Auflösung, Überlagerung, Kontrast, Auslöschung, Zerstörung usw. Darüberhinaus besteht für Schlagzeuger und Saiten- bzw. Sirenenspieler die Möglichkeit zur freien Improvisation, während den Saxophonisten die Entfaltung konsistenter, quasi kompositorischer Strukturen offen steht.

Innerhalb der etwa 90-minütigen Improvisation wird der Zeitpunkt des Erklingens der Kompositionen spontan festgelegt.

(Markus Grüninger/Volker Staub)

Kompositionen von Volker Staub bei Topokollophon :

Waldstücke Nr. 24 Teil I und IV für Schlagzeug solo
Weiche Gesänge Nr. 25 Teil I, II, III und V für Stahlsaite
Acht kurze Stücke Nr. 29 Teil I, II und III für Schlagzeug solo
Solo für Motorsirenen Nr. 33 für Motorsirenen


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