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Tanz/ Interaktion Tanz- Musiker
die Bewegungsabläufe des Tänzers sind grundsätzlich nicht
vorherbestimmt und werden gemeinsam erarbeitet, dabei spielt der Gegensatz
zwischen dem sich in der Bewegung definierenden Tänzer und dem zunächst
räumlich fixierten, abgegrenzten Musikerensemble eine zentrale Rolle
l
die Beweglichkeit des Tänzers ist Ausdruck von Flexibilität
und Veränderungswillen, die räumliche Fixierung der Musiker
Ausdruck von Kontinuität, Bewahrung, Konstanz
die Interaktion führt zur "Demaskierung" aller Beteiligten,
somit zu einem Ansatz der Aufgabe des festgelegten "Rollenspiels",
einem "aus-der-Rolle-Fallen"*
* "Ich hatte kürzlich Gelegenheit zu beobachten, wie eine Schauspielerin
[...] gewissermaßen aus der Rolle fiel und anfing, ein anderes Stück
zu spielen, mit selbstgewähltem Text und unsichtbaren Mitspielern.
Ich begriff, wie sinnvoll dieser Ausdruck ist: aus der Rolle fallen. Man
beschreibt mit dieser Wendung die Augenblicke, in denen wir unsere Verpflichtungen
gegenüber dem Stück, für das wir engagiert sind, vergessen
und anfangen, einen eigensinnigen Text zu spielen." (Peter Sloterdijk:
Der Zauberbaum, Frankfurt a. M. 1985, S. 117)
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