Robert Spour

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Klavierstudium in Linz. Preisträger beim internationalen Jazzfestival in Bruxelles. Förderungsprämie für Komposition des Landes Oberösterreich.

Arbeitet seit 1980 mit Computer und elektronischen Klangerzeugern. Seit 1984 akustische und elektronische Konzerte mit verschiedenen Improvisationsensembles bei internationalen Festivals. Konzerte und Aufnahmen mit der Deutschen Kammerphilharmonie. Tourneen in Europa und USA. Musik für Theater und Performances.

Gemeinsame Arbeiten mit Klaus Obermaier - Auswahl: IMMATERIAUX (Festival ARS ELECTRONICA '92, HÖRGÄNGE '93, DIAGONALE Salzburg); "Der geklonte Klang" für das KRONOS QUARTET, (ARS ELECTRONICA '93); "swim" für das ART ENSEMBLE OF CHICAGO und die DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE (Musikfest Bremen '93)




Das innere Ohr
Internationales Festival zeitgenössischer Musikperformance
Linz, Offenes Kulturhaus, 2. - 4. 3. 1995


METABOLIC STABILIZERS
Multi-Media-Performance

2.3.1995, großer Saal, 22 h

Klaus Obermaier, Robert Spour: Live-Elektronik, Bert Gstettner: Tanz-Performance, Mary Bosakowska: Video, Gottfried Gusenbauer: Video, Video-Projektionen, Rainer Jessl: Lichtgestaltung

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Angst, insbesonders mit den subtilen unbewußten Ängsten, die tagtäglich unseren Handlungsspielraum bestimmen, bildet den Ausgangspunkt für dieses Projekt.

Die Bedeutung der Kunst liegt in der Sensibilisierung, Schärfung, Erweiterung und Veränderung von Wahrnehmung, im Aufbrechen von Normen, Grenzen, im Hinterfragen der eigenen, scheinbar abgesicherten Positionen, aber auch im Vordringen in das Unbekannte, Unbewußte. Das Aufbrechen von Traditionen, Grenzen etc. bedeutet aber immer auch ein Spiel mit Angst: vor dem Unbekannten, Verdrängten; vor (dem) Fremden, dem Anderssein, dem Neuen; vor Veränderung ... Letztlich ist der Konflikt und das Spannungsfeld zwischen "statischer" und "dynamischer" Qualtität als evolutionäres Prinzip von diesen Primärängsten permanent umgeben und beeinflußt. Tatsache ist, daß Angst vor Unbekanntem immer auf einem Informationsdefizit beruht und damit die Frage der "Wahrnehmung" eine erhebliche Rolle zu spielen beginnt, im Besonderen die Beziehung von falschen, unvollständigen, manipulierten oder standartisierten Wahrnehmungen zu gesellschafts-, erziehungs- und medienpolitischen Wahrnehmungs- oder besser Wahrgebungsstrategien.

"metabolic stabilizers" ist ein Spiel mit einer Augenblicksästhetik", einer performativen Alchemie des Augenblicks, der mit seiner hochenergetischen dynamischen Qualität in Form von Performance, Live-Kameras und Live-Musik, einem installationsorientierten statischen und reproduzierbaren Charakteristikum gegenübersteht. Ein Spiel, das bereits im kreativen Prozess systemimmanent die Angst des Individiums vor Assimilation, Identitäts- und Machtverlust in sich birgt, ein Erforschen der Übergänge, Überlappungen und Grauzonen zwischen den Medien Video, Installation, Performance/Tanz, Musik und Klang-Environment.


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